Bericht zur Plage der Nation

Viele Menschen hierzulande meinen, der Himmel hinge nur noch voller Arschgeigen und Sozialhilfe-Formulare. Sparpakete kommen wie Splitterbomben durch die Luft gesegelt. Mercedesse der S-Klasse verrosten beim Vertragshändler oder werden im besten Fall als Blumenkübel verramscht. Sieben-Sterne-Köche koksen verzweifelt in ihrer Küche, weil sie es nicht mehr aushalten, wie ihre Krabbencocktails in der Kühltruhe vergammeln. Vermögensberater sind auf der Flucht oder beantragen Sozialhilfe, während Sozialhelfer und Lehrer in Karate-Kursen umgeschult werden zu Steuerfahndern und Gerichtsvollziehern. Der Zeitgeist besteht nur noch aus Gezeter.

Der kleine Mann auf der Straße und die kleine Frau an der Theke sitzen im Pisspott und träumen vom Jackpott. Vom Arbeitsamt total beschissen lässt man sich von der Wohlfahrt küssen. Depression und Aggression im Biotop als Waschbeton. Vom allerletzten Weihnachtsgeld wird bei Neckermann die Welt bestellt, und von Jacobs das Aroma weckt die Oma aus dem Koma... Das kann es doch nicht gewesen sein.